
Toni Bartl Sen. und Junior "Hannesla"

Seinerzeit war der Musikant und Almbauer Toni Bartl Sen. († 2019) aus Graseck ein Pionier auf der Steirischen Harmonika im Oberland und wurde als Volksmusiklegende weit über die Grenzen des Werdenfelser Landes bekannt. Seinem ganz eigenen, ungekünstelten Stil war es zu verdanken, dass er mit seinem Bruder Sepp als „D´Hannesla“ in den 60er und 70er Jahren entscheidend die regionale Volksmusik prägte und zum Vorbild vieler Spieler der Steirischen Harmonika wurde.
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Als Weltmeister auf der Diatonischen Harmonika (1996) verschaffte sich Toni Bartl Jun. schon früh Gehör.
Von 2023 bis 2025 brachte er seine Harmonikavirtuosität in Kombination des Vermächtnises seines Vaters und im Programm "Seinerzeit & Meinerzeit" auf die Bühne.
Diese Seite soll dem Interessenten dazu dienen, einen Einblick und einen Rückblick auf das Wirken der beiden Ausnahmemusiker zu erhalten.
Toni Bartl Sen.

Toni Bartl Sen. – Hausname Hannesla – (1935-2019) wurde am 22. Mai 1935 in Partenkirchen ist es zu geboren und wuchs auf in dem kleinen Weiler Graseck, 150 Meter oberhalb der Partnachklamm.
Ein deutscher Soldat hatte zum Kriegsende des 2. Weltkrieges bei den Bartls eine kleine 2-Reihige diatonische Harmonika hinterlassen, bevor er sich bei den Amerikanern ergeben musste.
Ein großes Glück für den 10-jährigen Toni, denn man hätte sich ein derartiges Instrument als einfache Bergbauernfamilie keinesfalls leisten können.
Toni entpuppte sich schnell als großes Talent und brachte sich selbst einige einfache Stücke bei. Nachdem er noch ein paar Unterrichtsstunden bei einem Akkordeon-Lehrer bekam, wurde Toni schnell zum beliebten Wirtshausmusikanten in der elterlichen „Almwirtschaft Wetterstein“.
Schnell machte es dann auch die Runde, dass dort oben ein junges Talent aufspielte. Und so strömten bald Touristen und Einheimische gleichermaßen auf die Alm zum geselligen, musikalischen Beisammensein.
Auch Toni‘s Bruder Sepp war musikalisch veranlagt und begleitete ihn auf seiner Gitarre zu den beliebten Stückln und Liedern.
„D‘ Hannesla-Buam“, wie sie sich abgeleitet von Ihrem Hausnamen nannten, prägten ihren ganz eigenen Volksmusik-Stil und waren fortan ein gefragtes Duo. Sie spielten schon bald nicht mehr nur auf der heimischen Alm, sondern zu allen möglichen Anlässen in ganz Bayern und Tirol.
Von 1979-1982 nahmen sie drei Schallplatten auf, welche auch auf CD erschienen sind.
Toni Bartl Sen. war nicht nur Gastwirt, Landwirt und Musikant, er war auch ein erfolgreicher Athlet. 1956 wurde er Bayerischer Meister im Fingerhakeln und gewann mehrere Titel im Steinheben. Zudem schaffte es der passionierte Wildschütz mehrmals zum Titel des Schützenmeisters.
Sein ereignisreiches Leben hat Toni Bartl Jun. 2011 verfilmt. Diese Dokumentation ist auf zwei DVDs erschienen. SHOP >>>
Toni Bartl Jun.

Toni Bartl Jun. – Hausname Hannesla – aus Graseck bei Partenkirchen, erlernte mit 16 Jahren die Steirische Harmonika von seinem Vater Toni Bartl Sen.
1996 wurde Toni Weltmeister auf der Diatonischen Harmonika im italienischen Castelfidardo. Er schaffte es damals als erster und einziger, drei verschiedene Melodien gleichzeitig zu spielen.
Einen noch höheren Bekanntheitsgrad erreichte er 1999, als er mit einem 20 Tonnen Bagger bei Thomas Gottschalk in „Wetten dass…?“ die kleinste serienmäßig hergestellte Ziehharmonika der Welt spielte und damit seine Wette gewann. Sie wurde später von der Zeitschrift „Hörzu“ zu den sechs besten Wetten aller Zeiten gezählt.
Seit dem Jahr 2000 beschäftigt sich Bartl Jun. mit alternativen Musikinstrumenten aus Alltagsgegenständen und integrierte diese in mittlerweile über ein Dutzend sehr erfolgreiche, preisgekrönte Bühnenprogramme.
Von 2016 – 2017 erbaute Toni Bartl oberhalb der Partnachklamm in Graseck bei Garmisch-Partenkirchen die urige, bewirtschaftete Almhütte „Kaiserschmarrn-Alm“, als Ersatz für sein baufälliges Elternhaus.
Toni ist zudem Erfinder und Dokumentarfilmer. So verfilmte er unter anderem das ereignisreiche Leben seines Vaters Toni Bartl Sen.
Von 2023 - 2025 war Toni Jun. mit dem Programm "Seinerzeit & Meinerzeit" auf Tour, wo er das Schaffen seines Vaters auf die Leinwand brachte und seine eigene Virtuosität auf der Bühne zeigte. Die Stücke daraus sind auf zwei Audio-CDs erschienen, "Seinerzeit" mit bislang unveröffentlichten Wirtshausaufnahmen von den Hannesla-Brüdern und von Toni Bartl Jun. die Studioaufnahme "Meinerzeit", virtuose und ungewöhnliche Stücke auf der Diatonischen Harmonika.
Weitere Projekte von Toni Bartl jun.: www.toni-bartl.de
Toni Bartl bei Wikipedia >>>
VIDEOS
Diese Videos stammen aus dem Bühnenprogramm "Seinerzeit & Meinerzeit" (2023-2025) von Toni Bartl jun., wo Toni das Wirken seines Vaters über eine Leinwand darstellt und ebenso seine eigene Virtuosität zeigt.
Die Stücke aus diesem Programm sind auf zwei CDs erschienen. SHOP >>>
Bitte auf die Bilder klicken und das jeweilige Video öffnet sich bei YouTube.

Der Grasecker Marsch ist eines der beliebtesten Instrumentalstücke von Toni Bartl Sen. Ich spiele das Stück mit dem Instrument, mit welchem mein Vater das Stück damals komponiert hat, eine Novak B Es As Club, Baujahr 1972. Es war seine erste 4-reihige Harmonika.
Auf der Leinwand sind begleitend zur Musi Bilder aus Graseck eingespielt.

Ein deutscher Soldat, der sich bei den Amerikanern im 2. Weltkrieg ergeben hat müssen, hinterließ Toni Bartl Sen. diese kleine Harmonika, die er sich dann selbst beigebracht hat und sich so seinen ganz eigenen Musizierstil aneignen konnte.

1993 konnte Toni Bartl jun. den 2. Platz bei der Weltmeisterschaft der Diatonischen Harmonika in der Kategorie der 4-reihigen Harmonika belegen, 1996 wurde er im italienischen Castelfidardo zum Gesamtsieger aller Kategorien gekürt. Ausschlaggebend war dabei eine speziell Spieltechnik, bei der Toni drei verschiedene Melodien gleichzeitig spielen kann.

Basssolo Polka
Keine Ziehharmonika hat einen dermaßen satten Bass wie eine Steirische. Mein Vater Toni Bartl Sen. bekam seine erste Steirische 1961 (zweieinhalb- reihig) und hat damit ein Basssolo nachgespielt, welches eigentlich für eine Zugposaune geschrieben war. Dies hatte damals nicht nur die Gäste seiner Almwirtschaft in Staunen versetzt, sondern auch Profi-Musiker.

Landler von Toni Bartl jun.
Der Besitzer der Goaßn im Video ist sein Onkel Martin Grasegger, "Erie-Martl". Das Video hat Toni 2016 am Partenkirchner Wank aufgenommen, da war Martin 80 Jahre alt. Zum Tourzeitpunkt war er 88 und führte seine Goaßn noch immer die Wankseitn hoch.

Wahrscheinlich waren es verstimmte Harmonikas, welche Hildegard Knef zu einer gnadenlosen Abrechnung mit dem Akkordeon brachte. Ein sauber gestimmtes Instrument ist aber durchaus auch für Werke aus der Klassik geeignet, besonders für solche Stücke, die im Dreivierteltakt geschrieben sind, wie Shostakovichs Walzer Nr.2.
Früher hatte Toni Bartl jun. dieses Stück immer am Stammtisch gespielt und es ist sich immer und immer wieder gewünscht worden, oftmals mehrmals an einem Abend. So hat das Stück seinen Namen erhalten, weil er immer gesagt hat "Des hob i doch jetrzt scho dausad moi gspuit".

In den 20ern und 30er Jahren konnte sich die Diatonische Harmonika aufgrund der großen Auswanderungswellen weltweit verbreiten. Klangbeispiele aus verschiedenen Ländern kann man in diesem Video hören..
Diese geniale Melodie von Bert Kaempfert hat Toni Bartl jun. auf einer Mandoline gehört und in diesem Stil anhand der Repetiertechnik auf die Steirische übertragen.
Deutlich schwieriger zu erlernen und zu spielen als eine gewöhnliche Steirische ist die diatonische Club-Harmonika. Toni Bartl Sen. wollte aber nicht auf die vielfältigen Vorteile verzichten und ließ sich als wahrscheinlich erster Harmonikaspieler überhaupt dieses geniale von Hohner erfundene System von der Firma Novak auf eine Steirische übertragen. Als Beispiel dient hier der Landler "Frisch auf d'Alm", dessen vier Teile er auf einer zweieinhalb-reihigen Steirischen in vier verschiedenen Tonarten geschrieben hat. Regulär würde man hierfür ein 4-reihiges Instrument benötigen.

Auszüge aus der Ouvertüre "Die diebische Elster" von G. Rossini.
Das Video wurde mir schnell von YouTube zensiert, weil es "Gewalt darstellt", bzw. "grausame Inhalte" hat. Der gewaltig, grausame Inhalt war eine Elster, welche eine Zigarette geklaut hat. Über diese Szene habe ich nun einen schwarzen Balken gelegt. Im Teaserbild klaut sie nun auch keine Zigarette mehr, sondern eine Regenbogenfahne. Ich hoffe, ich kann so die Zensoren gnädig stimmen. Wer sich diese unglaublich grausame Szene trotzdem anschauen will, es ist auf YouTube zu finden (es war auch meine Quelle): https://www.youtube.com/watch?v=bRhsH2UpWNQ Das Video ist dort schon 3 Jahre drauf und hat über 70.000 Aufrufe.

La Bourrasque - Musette Walzer
Als die sogenannte "neue Volksmusik" Anfang der 90er eine große Beliebtheit erreichte, gab es eine starke Gegenreaktion aus der echten Volksmusikszene, welche einen sehr engen Rahmen setzte, was in der Volksmusik noch gespielt werden darf und was nicht. Die Hannesla-Brüder waren glücklicherweise vor dieser Zeit aktiv und man musste sich keine Gedanken machen, was dem einen oder anderen missfallen könnte. Und so spielte man frei auf, all das was einem gerade ein- und gefiel. Ein Beispiel ist dieser französische Musette Walzer, der als Wirtshausaufnahme auf der CD "Seinerzeit" veröffentlicht wurde.

Im Jahr 2000 hat Toni Bartl jun. begonnen, aus ausrangierten Alltagsgegenständen lustige und teilweise erstaunlich gut klingende Musikinstrumente zu fertigen. Daraus entstanden sind mittlerweile über ein Dutzend Bühnenprogramme mit internationaler Präsenz. www.toni-bartl.de
Ab Herbst 2025 ist sein neues Programm "hauNIXweg" auf Tour.
Hauptsächlich auf der Klaviertastatur kennt man die Technik des Repetierens, wo mehrere Finger schnell hintereinander den selben Ton abfeuern. Auf den kleinen Knöpfen der Diatonischen ist es etwas schwieriger, aber mit der richtigen Technik ist es auch hiermit möglich.

"s'Träumli" ist ein 1958 erschienener Schweizer Schlager, gespielt auf einer Sonderanfertigung eines Schweizer Örgeli. Es ist nicht in der Originalversion der Schweizer gestimmt, sondern wie ein Club Modell, so wie Tonis andere Harmonikas auch.
Der Kuckuckswalzer ist ein sehr bekanntes Blasmusikstück, klingt aber auch auf einer Steirischen wunderbar. Er wechselt dann in eine Polka, wo Toni Dank seiner Leinwand zu seinem eigenen Kollegen wird...

1999 ist Toni Bartl Jun. mit einer Baggerwette bei Gottschalks "Wetten dass..." angetreten. Die Wette lautete "Wetten, dass ich mit einem 20 Tonnen Bagger die kleinste serienmäßig hergestellte Harmonika der Welt spielen kann?" Die Wette war gewonnen und wurde später von einer TV-Zeitschrift zu den sechs besten Wetten aller Zeiten gezählt.

Ein solches Unikat hat Toni Bartl Jun. im Harmonika-Museum in Castelfidardo/Italien entdeckt. Über das Museum konnte er den Erbauer der kleinen Harmonika ausfindig machen, welcher ihm 1995 als ziemlich betagter Herr noch ein solch lustiges Instrument Namens "Embrio" baute.

Eins der frühen Werke von Slavko Avsenik ist der 1963 erschienene Walzer "Slowenischer Wein". Ein sehr beliebtes Akkordeon-Stück, welches auch auf der Steirischen wunderbar klingt.
1973 war Luis Trenker für eine TV-Aufzeichnung mit den Hannesla-Brüdern, Toni und Sepp Bartl, auf der Zugspitze. Toni Bartl Jun. begleitet in seinem Programm "Seinerzeit & Meinerzeit" mit der Original Harmonika dazu, welche damals nagelneu war.
Bei den Freunden der Steirischen Harmonika scheiden sich hier gerne die Geister: Traditionell oder flach gestimmt? Eine Frage des Geschmacks, aber es kommt eben auch drauf an, welches Stück man auf welcher Harmonika spielt. Darum spiele ich beide Varianten Die Werdenfelser Stücke klingen auf der traditionell gestimmten Harmonika besser, weil alleine schon das Ohr darauf geprägt ist. Stücke aus der Wiener Schrammelszene oder Nummern aus der Klassik aber, eignen sich für ein flach gestimmtes Instrument besser.

Für mein Konzertprogramm habe ich Kulisse, Instrumente und Technik mit einem Gesamtgewicht von 130 Kg im Auto zu verstauen, was mit diesem selbst entwickelten System in einem Aufwasch innerhalb von Sekunden ohne weitere Hilfe funktioniert.
BILDER
KONTAKT
Toni Bartl Showconcept
Jochbergstr. 4
82449 Uffing a. Staffelsee
Tel. +49 8846921750
Email: info@toni-bartl.de
Web: www.toni-bartl.de