Seinerzeit war der Begriff „echte Volksmusik“ noch relativ. Man hat Musik aus dem Volk fürs Volk gemacht. Volksmusik, Punkt. Eine Kategorisierung oder ein Schubladendenken gab es nicht. Und so ist auf dieser Scheibe verewigt, wie es Anfang der 60er bis Mitte der 70er Jahre in den Wirtshäusern des Werdenfelser Landes zuging, wenn die Hannesla-Brüder Toni und Sepp Bartl aufgespielt und gesungen haben. Auf ein typisches Hannesla-Stück aus der Feder von Toni Bartl Sen. folgte ein Böhmischer Marsch, eine Oberkrainer-Polka, ein Musette-Walzer, ein Schweizer Örgeli-Stück, oder man sang einen Schlager aus der damaligen Hitparade. Dabei blieben die jeweiligen Titel immer unverkennbar, denn Toni Bartl Sen. vertonte die Stücke und Lieder auf seine Art und Weise. Er kombinierte gängige Volkslieder und Schlager miteinander, verpasste ihnen den typischen „Hannesla-Schlanz“ und setzte meist noch einen schneidigen Instrumentalteil dazwischen oder hinten drauf. Viel Freude mit diesem Dokument aus einer Zeit, wo sich allgemeine Geselligkeit noch im Wirtshaus abspielte und nicht von TV und neuen Medien verdrängt war.
